In seinem 1924 geschriebenen Roman „Der Zauberberg“ zeichnet Thomas Mann das Bild eines Europas, das in dicke Decken gehüllt die Katastrophe des Ersten Weltkrieges erwartet. Im Sanatorium Berghof, abgeschieden in den Schweizer Alpen gelegen, scheint sich die Zeit in eine absolute Gegenwart aufzulösen. An jenem wagnerianisch-dionysisch pulsierenden Ort ringen der Humanist Settembrini und der Terrorist Naphta um Einfluss auf den dort gestrandeten, braven, jungen Hamburger Kaufmannssohn Hans Castorp. An diesem Parzival des deutschen Bürgertums soll sich stellvertretend entscheiden, ob sich Europa doch noch einmal am eigenen Schopf aus seinem eschatologischen Sumpf ziehen kann, oder ob es den radikalen Ideologen verfällt.