Peer Gynt ist ein Phantast und Geschichtenerfinder. Er belügt seine Mutter, verführt die Frauen und weiß kein Geld zu verdienen. Er ist ein Prahler, den die Menschen nicht mögen. So verlässt er das triste bäuerliche Nest, in das er geboren wurde, mit dem Ziel, Kaiser der Welt zu werden. Der Weg um die Welt ist eine Reise durch die Kontinente und die Zeiten, in der stets Enttäuschung über die Hoffnung obsiegt. Er begegnet Trollen und Dämonen, handelt mit Waffen und wird zum reichen Mann. Affen greifen ihn an und treiben ihn in die Wüste. Enttäuscht und verarmt landet er in Kairo in einem Irrenhaus. Dort krönen ihn die Insassen zum Kaiser der Selbstsucht. Als alter Mann, nach durchwanderten Jahren, während derer er unzählige Identitäten angenommen und abgestreift hat, begreift er spät: Wie eine Zwiebel besteht sein Leben aus nichts als lauter Schalen, ohne Kern. Nichts als Episoden, die vergangen sind, ohne einen Charakter hinterlassen zu haben. Solveig, die er liebt, mit der er aber keine Zeit verbracht hat, tröstet ihn am Sterbelager: „Schlaf, schlaf und träume.“