Der Teufel erscheint leibhaftig im Moskau der dreißiger Jahre und stellt es, tatkräftig unterstützt von seinen Zauberlehrlingen, nach allen Regeln der schwarzen Kunst auf den Kopf. Er foppt, blamiert und schädigt alle, bis auf zwei Gerechte: den Meister, Autor eines unveröffentlichten Romans, der zu Beginn der Geschichte in der Irrenanstalt einquartiert ist, und Margarita, dessen ehemalige Geliebte. Zentrum des Geschehens ist das Haus Sadowaja 302b, Wohnung 50, deren Bewohner und Nachbarn der Reihe nach auf mehr oder weniger einfallsreiche Weise verschwinden. Es kommt zu unheimlichen Todesfällen und mysteriösen Verhaftungen. Offizielle Stellen versuchen, diese Verwirrungen des Teufels meist rational zu erklären. Der gesamte Staat scheint von schäbigen Betrügern und Spekulanten bevölkert, und die unheimlich effizienten Vertreter der Bürokratie tragen das ihre dazu bei, das Land in eine riesige Groteske zu verwandeln. Der Teufel selbst versucht, einen eingefleischten Atheisten von der Existenz Gottes zu überzeugen, und zitiert aus dem Roman des Meisters dessen realistische Schilderung der letzten Tage Jesu: Er wird wegen staatsfeindlicher Äußerungen von einem schwer depressiven Pilatus wider Willen hingerichtet. Der Jünger Levi Matthäus versteht Jesus Worte falsch, schreibt sie falsch nieder und erfindet die Auferstehung – als bewusste Fälschung. Alle Fragen des ewigen Wechselspiels zwischen Gut und Böse, Gewalt und Humanität werden auf den Kopf gestellt. Am Ende laufen alle Geschichten und Episoden, Satiren und Schelmenstreiche wieder zusammen – bei dem Meister und Margarita. Sie lässt sich von einem Teufelsgehilfen für ein Fest in der verhexten Wohnung Nr. 50 anwerben, wird durch Flugsalbe zur Hexe und darf zum Lohn noch einmal mit dem Meister zusammenkommen.