Graz im Jahr 2018. Nachdem die Krise schlagartig zurückgekehrt ist, herrschen Zustände wie nach der ersten Krise in Griechenland: Spardiktate, Verarmung und Entsolidarisierung der Gesellschaft. Das Schauspielhaus Graz wurde aus Kostengründen geschlossen.
Doch ehemalige Ensemblemitglieder haben in einer geheimen Aktion das Haus besetzt und nutzen die Apokalypse zum Erkenntnisgewinn. Lässt sich eine Kultur entwickeln, die auf Verbindung und Verbindlichkeiten beruht statt auf Optimierung des Eigennutzes?
Alle Konzepte bisherigen Lebens, Liebens, Arbeitens und Wirtschaftens werden radikal überprüft, die Theater- und die eigene Lebensgeschichte auf ihre emanzipatorischen Momente hin untersucht. Und das nicht etwa abstrakt, sondern innerhalb der Kommune, als welche die SchauspielerInnen nunmehr zusammenleben. Da werden politische Ideen aus der eigenen Spielerfahrung filtriert und persönliche Konflikte mittels Theaterfachwissen gelöst.
Nun öffnen die BesetzerInnen das Schauspielhaus wieder dem Publikum und laden ein: zum Kennenlernen der Kommune, zur Teilhabe an der Veränderung, zur Einweihung von Occupy Schauspielhaus.