Lange Zeit wollte und konnte kaum ein Musiker dieses Meisterwerk spielen. Für Cellisten waren die Suiten großformatige Etüden für Virtuosen, anspruchsvoll und kompliziert. Einem großen Publikum wurden sie erst durch Pablo Casals' Schallplattenaufnahme Anfang des 20. Jahrhunderts zugänglich. Casals war der erste, der sie komplett aufführte. Sie sind die Quintessenz von Bachs Schaffen, und Bach selbst ist die Quintessenz aller Musik. Mittlerweile gehören die Suiten zum Repertoire jedes Cellisten. Einer der großen Musiker unserer Zeit, Jean-Guihen Queyras, hat sich intensiv mit dem Werk Bachs beschäftigt und zeitgenössische Komponisten beauftragt, auf dessen Musik einzugehen und in Form eines kurzen Echos auf sie zu reagieren. An diesem Abend sind mit den Suiten I, II und VI die Reflexionen von Jonathan Harvey, dem Japaner Ichiro Nodaira sowie des italienischen Komponisten Ivan Fedele zu hören.
Einstimmung: 19:15 Uhr
Jean-Guihen Queyras - Violoncello