Belmonte, ein Edelmann, hat sich aufgemacht, seine Braut Konstanze, deren Zofe Blonde sowie seinen Diener Pedrillo – allesamt „zivilisierte Europäer“ – zu befreien, die in die Hände des türkischen Herrschers Bassa Selim geraten waren. Als Baumeister getarnt, verschafft er sich Zugang zu Bassa Selims Hof, der von Osmin aufs Schärfste bewacht wird. Das unentdeckte Entfliehen scheint schliesslich fast zu gelingen, als Zweifel der Männer an der Treue der Frauen aufkommen und die Fluchtpläne durchkreuzen. Alle geraten in die Hände des Bassas, der in Belmonte den Sohn seines Todfeinds erkennt. Doch anstatt Rache zu nehmen, schenkt er allen die Freiheit. – Eine Tat, die selbst im „zivilisierten Europa“ ihresgleichen suchen dürfte! Das vielleicht liebenswürdigste Bühnenwerk Mozarts erzählt neben der Geschichte von Konstanze und Belmonte – der Geschichte einer treuen Liebe – vom Zusammenprall zweier Kulturen und Religionen, fragt nach der Tragfähigkeit von Beziehungen, forscht nach den Ängsten der Figuren und deren Liebe.
Nach dem großen Erfolg seiner „Don Giovanni“-Inszenierung 2003/2004 setzt sich Regisseur Peter Dolder erneut mit einem zentralen Werk Mozarts auseinander.