Anna Karenina, Ehefrau und Mutter, reist von St. Petersburg nach Moskau, um in der Ehe ihres Bruders dessen Seitensprung zu vermitteln. Auf dem Bahnhof lernt sie Alexej Wronski, einen jungen Grafen kennen und kurz darauf begegnen sie sich erneut auf einem Ball. Wronski verliebt sich in die lebenslustige Anna, reist ihr nach St. Petersburg nach, und sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre.
Annas Ehemann, der 20 Jahre ältere Alexej Karenin, ist ein gesellschaftlich angesehener Beamter. Als sie ein Kind von Wronski erwartet und ihre Abscheu vor dem Ehemann unerträglich wird, gesteht sie ihrem Mann die Wahrheit. Dessen unerwartete Reaktion trifft sie wie ein Schlag: Er verlangt von ihr die Fortsetzung der Ehe unter der Bedingung, dass Anna die Beziehung zu Wronski beendet, oder aber die Scheidung mit der Folge, dass Anna ihren Sohn nicht wiedersehen werde.
Tolstoi schrieb die Geschichte einer Frau, deren Suche nach individuellem Glück scheitert, die gesellschaftlich geächtet wird und sich schließlich genau an jener Stelle, wo sie Wronski zum ersten Mal sah, verzweifelt vor einen Zug wirft. Er dringt dabei tief in die Psyche all seiner Figuren ein, ohne zu verurteilen oder sie ihrer Würde zu berauben. Als Suchende nach ihrem Glück gelangen sie an Grenzen, die Entscheidungen verlangen. Ist das Glück wirklich überall gleich, und unterscheiden wir uns nur im Unglück?
Der Autor und Dramaturg John von Düffel wurde mit der Bühnenadaption des Romans beauftragt. Seit vielen Jahren schreibt er Prosa und für das Theater und hat sehr erfolgreich schon mehrere große Romane (u.a. „Die Buddenbrooks“) für die Bühne adaptiert.
Inszenierung: Tessa Theodorakopoulos
Bühne und Kostüme: Manuela Weilguni
Dramaturgie: Tobias Hell