FRAGEN. HÖREN. NACHHORCHEN. FRAGEN. LAUSCHEN.
In Wagners Parsifal erklingt das fast schon modern anmutende raum/zeit-Zitat in einem Lehrer- Schüler-Kontext: Der weise Gurnemanz erklärt dem Naturburschen Parsifal, weshalb seine Wahrnehmung der beiden Dimensionen verwirrliche Züge angenommen hat.
Die Verquickung von zeitlichen und räumlichen Abläufen prägt auch unsere Wahrnehmung von Musik: Die Flüchtigkeit des klanglichen Augenblicks, die Erinnerung an längst versunkene Melodien, an musikgesteuerte Emotionen oder unsere Erwartung an die nahe Zukunft eines Klangs – als HörerIn erleben wir die Musik immer multidimensional.
Zusammen mit dem Soundarchitect Andres Bosshard diskutieren die beiden young composers Joris Stemmle und Stefan Baumann im nostalgischen Disco-Raum des Pöstli Clubs IHRE Wahrnehmung von Raum, von Zeit und Natur, Geschwindigkeit, Erinnerung, Flüchtig- und Beständigkeit.
Die Fragen des Publikums zu den Klangbeispielen sind hier sogar besonders wichtig – alle Uraufführungen, die für das 25. Davos Festival von den drei Komponisten konzipiert wurden, finden ihre wahre Erfüllung schliesslich in den Synapsen der Zuhörer...
PS Apropos "Fragen": Weil Parsifal sie im ersten Akt NICHT stellt, verlängert er das Leiden des Gralshüters und enttäuscht seinen Mentor Gurnemanz über alle Massen….