Wie wird Wagner damit fertig? Wie wird überhaupt ein junger Mann damit fertig? Im «Holländer» braucht es den Todessprung ins Meer, um erlöst zu werden – eine eher drastische Methode, mit dem Prinzip des Weiblichen umzugehen (obwohl «Dienen, dienen» im letzen Werk auch nicht scherzt). Das ein wenig Stereotype der Rollen im «Fliegenden Holländer» – der einsam umherirrende arme Mann, die erlösende, den Tod nicht scheuende Frau, der geldsinnige Vater, der ausgebotete Liebhaber (hier scheinen alle Tenöre zum Ottavio zu werden) wird durch die feingliedrige Musik ausgeglichen. Dabei ist es in der Interpretationsgeschichte schon erstaunlich, zu welchen Tempi die Bequemlichkeit des Sängers verleitet.
Es ist für uns immer wieder interessant, dass Wagner selbst den «Holländer» als sein erstes gültiges Werk bezeichnet. Aber es leuchtet ein: Rienzi ist ein Opernstoff und der «Holländer» ist ein Wagner-Stoff.
Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral
Holländer: Oskar Hillebrandt, Renatus Meszar, Thomas Gazheli
Senta: Anna Katherina Behnke, Junko Saito, Stefany Goretzko
Daland: Liang Li, Dirk Aleschus, Pawel Shmulevich
Erik: Luis Chapa, Ferdinand von Bothmer, Andreas Schagerl
Mary: Ekaterina Sergeeva, Christina Khosrowi
Steuermann: Andreas Schagerl, Wolfram Wittekind
Chorakademie und Orchester der Tiroler Festspiele
Musikalische Leitung und Regie: Gustav Kuhn