Gezeigt werden zahlreiche Grafiken und Gemälde Kokoschkas, Fotos, wertvolle Bücher und so manches außergewöhnliche Objekt. Sie lassen Kokoschkas Begegnungen mit den bedeutendsten Persönlichkeiten des Kultur- und Geisteslebens im 20. Jahrhundert lebendig werden. Die Liste seiner Freunde und Bekannten liest sich wie ein Who-is-Who, darunter Karl Kraus, Adolf Loos, Arnold Schönberg, Ernst Krenek und Alma Mahler. Wichtige Leihgaben aus dem Lentos Kunstmuseum Linz, dem Museum der Moderne Salzburg, dem Schönberg Center Wien, der Krenek Stiftung Krems, der Universität für angewandte Kunst Wien und privaten Leihgebern ergänzen dabei die Bestände, die die Geburtsstadt des berühmten Malers besitzt.
Die Ausstellung spannt einen dichten Bogen von Kokoschkas Frühzeit bei der Wiener Werkstätte und seinem skandalreichen Debüt 1908 bis zu seinen letzten Lebensjahren. „Engländer werden sagen: ‚This is name-droping‘, doch in einem langen Leben und auf vielen Reisen trifft man viele Menschen, und es macht dann keinen so großen Unterschied, ob sie in die Geschichte eingegangen sind oder der Vergänglichkeit angehören“, kommentierte OK seine Begegnungen mit Literaten, Komponisten, Bühnenstars, Wissenschaftlern, Politikern und Lebenskünstlern. Viele von ihnen hat er in Porträts festgehalten. Eines davon, zugleich ein Highlight der Ausstellung, ist das Bild von Marcel von Nemes (1929), einem bedeutenden deutschen Kunstsammler, aus dem Lentos Kunstmuseum. Wie die Ausstellung vor Augen führt, haben die vielen Begegnungen Spuren in Kokoschkas Kunst hinterlassen. Sie vermitteln zugleich ein Stück Kultur- und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts mit all seinen Höhenflügen und Katastrophen.