"Die Welt ist grässlich und wunderschön" heißt es in einem Song des neuen Albums "Hurra Hurra! So nicht". Fast ein Motto. Denn wie oft passiert es, dass wir loslaufen möchten, aber nicht wissen in welche Richtung. Dass wir uns über etwas freuen, obwohl es vielleicht auch Nachteile bringt.
Als Gisbert zu Knyphausen 2008 zu seinem Debutalbum ausholte, waren die Erwartungen, der Medienhype, die Webekampagne noch gering. Doch plötzlich verkaufte sich dieses kleine Album ganz hervorragend und die Konzerte waren nicht einfach nur gut besucht, sie waren brechend voll. Fast immer wurde mitgesungen - und zwar textsicher. Man redete über diesen gut aussehenden, aber etwas schüchternen Typen und seine poetischen Songs. Man hat ihm das Etikett "Liedermacher" angeheftet, ihn mit Reinhard Mey verglichen. Was bei Songs wie "Spieglein, Spieglein" vielleicht sogar zutraf.
Seit heuer gibt es eben eine neue Platte mit dem klingenden Namen "Hurry, Hurra! So Nicht". Und der Mann, dessen Familie seit 1350 schon den ein oder anderen Minister, Diplomaten und zuletzt Weinbauern hervorgebracht hat, wirkt in seinem Liedwerk dunkler und romantischer als beim Debüt, musikalisch raffinierter und inhaltlich tiefer. Und die Konzerthallen werden größer , aber nicht weniger voll. Auf sein erstes Graz-Konzert können wir uns wirklich freuen...
Support: Nils Koppruch