Im Jahr 2013 startete die vom französischen Theatermacher Joris Lacoste gegründete Gruppe Encyclopédie de la parole, ein Kollektiv aus Künstlern unterschiedlicher Sparten, den ambitionierten Zyklus der „Suites Chorales“, um Sprache zu erforschen und gleichzeitig in Musik zu übersetzen. Während in der Suite n°1 unter dem Titel „ABC“ die Rede als solche – ob politisch oder literarisch – Thema eines chorischen Gesamtwerks war, werden in „Suite n°2“ Ausdrucksformen der Sprache kammermusikalisch von fünf Darstellern als virtuoser polyphoner Chor dargeboten. Dabei geht es um jene Ausdrucksformen, die über das Potenzial verfügen, die Welt zu verändern. Um Worte, die beschwören, versprechen, Liebe erklären oder sie vergiften, die vielleicht sogar Kriege auslösen und tödlich sein können.
In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Pierre-Yves Macé erschafft Joris Lacoste einen vielstimmigen Text bestehend aus über 15 Sprachen, den man vielleicht nicht immer versteht, der aber prächtig unterhält und Sprache völlig neu hören lässt.