Gerade im Kontrast zwischen dem resümierend-retrospektiven Tonfall der Rellstab-Vertonungen und der neuen Ausdrucksmöglichkeiten der Stimme auskostenden Innovation der Heine-Lieder liegt der besondere Reiz dieser Lieder, denen – auch wenn es bloß die Willkür eines Verlegers war – durch „Die Taubenpost“ ein versöhnliches Ende verliehen wird.
Seit knapp zwei Jahrzehnten hat Wilfried Zelinka im Ensemble der Oper Graz die hiesige Opernlandschaft maßgeblich geprägt. Nun interpretiert er Franz Schuberts „Schwanengesang“ und löst sich, dank der von Andreas Heise eigens für das Ballett der Oper Graz choreographierten Umsetzung des Liederzyklus, von seiner starren Position nebst dem Flügel. Nach dem überwältigenden Erfolg mit „Sandmann“ arbeitet Andreas Heise erneut mit dem Ballett der Oper Graz, um sich hier choreographisch mit einem seiner bevorzugten Komponisten, dessen „Winterreise“ er bereits umgesetzt hat, zu beschäftigen.
Ballett von Andreas Heise nach dem gleichnamigen Liederzyklus von Franz Schubert
Empfohlen ab 14 Jahren.