In der Hingabe an einen anderen Mann erfährt sie trotz nagender Schuldgefühle eine nie gekannte sinnliche Befriedigung. Doch mit dem Ausleben ihrer Leidenschaft verstößt sie gegen patriarchale Normen, die auch sie verinnerlicht hat. Ein Konflikt, an dem sie als tief gläubige Christin zugrunde geht. Katja findet den Freitod in der Wolga, die sinnbildlich für die weibliche Sexualität steht.
So wie die komplexe Titelfigur lebt auch Leoš Janáčeks musikalische Welt von den Kontrasten, die der Chefdirigent Roland Kluttig am Pult der Grazer Philharmoniker zu schärfen weiß: Vor dem Hintergrund eines klanggewaltigen Naturschauspiels steht die präzise Zeichnung eines russischen Generationenkonflikts.
Mit Anika Rutkofsky (Regie), Eleni Konstantatou (Bühne), Marie Sturminger (Kostüme) und Johanna Danhauser (Dramaturgie) wird ein junges Regieteam mit der Inszenierung betraut, das die Jury des Ring Awards 2021, dem einzigen internationalen Musiktheaterwettbewerb für Regie und Bühnengestaltung, mit einer feministischen Lesart des „Don Giovanni“ überzeugt hat.
Leoš Janáček
Oper in drei Akten ~ Libretto von Leoš Janáček
nach dem Schauspiel „Das Gewitter“ (1859) von Alexander Nikolajewitsch Ostrowski
in der tschechischen Übersetzung von Vincenc Červinka
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Empfohlen ab 14 Jahren