Am spanischen Königshof wird der achtzehnte Geburtstag von Prinzessin Clara pompös gefeiert. Aus aller Welt treffen wertvolle Geschenke ein: Vom Papst erhält sie eine goldene Rose mit Dornen aus Edelstein, vom König ein Kostüm aus tausend Perlen und vom Kaiser zwei prächtige Pferde. Doch das aufregendste Geschenk ist zugleich das hässlichste, ein Zwerg, der sich selbst als einen strahlenden Ritter sieht und nichts von seinem Äußeren weiß, hat er sich doch noch nie im Spiegel gesehen. Als er die Prinzessin erblickt, verliebt er sich leidenschaftlich in sie. Nicht ahnend, dass er für sie nicht mehr als ein Spielzeug ist, träumt er von einer gemeinsamen Zukunft. Clara treibt das Spiel von Selbst und Fremdwahrnehmung weiter und jagt den Zwerg so Schritt für Schritt in die tödliche Selbsterkenntnis: Er erblickt sich im Spiegel und bricht tot zusammen.