Um die Bodenschätze der südamerikanischen Republik Boliguay uneingeschränkt nutzen zu können, gewährt der amerikanische Geschäftsmann E. W. Potterton großzügigen Kredit und will in der Bananenrepublik eine willfährige Marionettenregierung installieren. Damit er mit seinen Helfershelfern über die Grenze gelangen kann, überredet er den Filmstar Clivia Gray, eine Scheinehe mit einem Boliguayaner einzugehen. Rasch ist im attraktiven Gaucho Juan Damigo ein heiratswilliger Gemahl für Clivia gefunden. Pottertons Umsturzpläne scheitern allerdings, denn Juan Damigo ist niemand anderer als Olivero, der Präsident Boliguays. Clivia, die sich unwissend in Pottertons Machenschaften verstrickt hat, lässt vom schnöden Schein ab, denn ihre Liebe zu Olivero ist wahrhaftig.
Mit der Uraufführung von „Clivia“ am 23. Dezember 1933 in Berlin gelingt es Nico Dostal, in die allererste Reihe der gefeierten Operettenkomponisten vorzurücken, was in der „B. Z.“ folgendermaßen bejubelt wurde: „Tangomelodien singen, wundervoll dezent wird gejazzt, Holzbläser flirren dazwischen, süße Lyrik schmachtet, bis ein wilder Trubel in der Musik alles hinwegfegt und sich die Beifallssalven auf offener Szene nur so jagen.“ Frank Hilbrich, Volker Thiele und Gabriele Rupprecht, die hierorts zuletzt mit der Wiederentdeckung der „Königskinder“ von Engelbert Humperdinck erfolgreich waren, bringen „Clivia“ nach mehr als 70 Jahren zurück auf die Grazer Opernbühne. Unter der Leitung von Marius Burkert wird Sieglinde Feldhofer zur Film- und Operettendiva, und der Präsident ihres Herzens ist das neue Ensemblemitglied Matthias Koziorowski.