Denn Florindo hat in einem Duell den Bruder seiner Geliebten Beatrice getötet und ist nach Venedig geflohen. In Männerkleidern reist ihm Beatrice mit ihrem Diener Truffaldino in die Lagunenstadt nach. In jenem Wirtshaus, in dem Florindo abgestiegen ist, nehmen auch sie Quartier.
Auch Truffaldino wäre nach Heirat zumute, wenn er zuvor nur endlich einmal satt würde. Weil ihn wegen schlechter Entlohnung derart der Hunger plagt, nimmt er ein zweites Dienstverhältnis an – und dies ausgerechnet bei Florindo. Fortan hat Truffaldino alle Hände voll zu tun, seine doppelte Dienerschaft zu verschleiern. Bis die Lügen aufgedeckt und die beiden Totgesagten sich als heiratswillige Lebende wiederfinden, nehmen die Verwechslungen und Verwicklungen des Stücks ihren aberwitzigen Lauf.
Goldonis Stück ist 272 Jahre alt (1746 in Mailand uraufgeführt), aber taufrisch in seinem schlagfertigen Sprachwitz und komödiantischen Einfallsreichtum. Der Diener Truffaldino erweist sich als akrobatischer Wortjongleur und überaus pfiffiger Ehestifter. Am Ende bekommt er, der doppelt entlohnt werden wollte, als Abgeltung des Schicksals in Gestalt der umworbenen Kammerzofe auch noch selber eine Ehefrau.
(Oliver vom Hove)
INTENDANZ:
CHRISTIAN SPATZEK
BESETZUNG:
Nadja Maleh • Anna Sophie Krenn • Michelle Härle • Bernd Spitzer • Gèza Terner • Kurt Hexmann • Christian Spatzek • Christoph Fälbl • Peter Edelmann