Der Koffer der Adele Kurzweil


Der Koffer der Adele Kurzweil

18. Nov. 2023 bis 13. Juni 2024
„Da war ein Mädchen, so alt wie ich, mit einem Koffer, so wie meiner.“ – Mara, eine junge Frau, versucht sich einem Stück (Stadt-)Geschichte anzunähern: 1938 musste die 13-jährige Adele ihren Koffer packen und ihre Heimat Graz verlassen. Hunderttausende Jüdinnen und Juden waren wie sie und ihre Eltern auf der Flucht, verfolgt von den Nationalsozialisten, im Gepäck die Hoffnung auf ein besseres Morgen. Adele träumte davon, einmal Modezeichnerin zu werden, drüben in Amerika.

Ihre Flucht führte sie über die Schweiz, nach Paris und weiter nach Südfrankreich. Ihr Koffer fand sich erst Jahrzehnte später auf einem Dachboden wieder, er hat die Reise der Familie mitgemacht, bis auf die letzte Etappe, die sie in das Vernichtungslager Auschwitz führte, in den Tod. Zwischen Adeles Abreise und dem Koffer liegen vier Jahre. Vier Jahre Ungewissheit. Vier Jahre, die man sich kaum vorstellen kann. Aber sollte.

ab 14 Jahren
von Thilo Reffert und Manfred Theisen / nach dem gleichnamigen Jugendroman

RÜCK-SICHT NEHMEN
„Viel besser kann man die Traumata der Geschichte einem jungen Publikum (ab 14) nicht vergegenwärtigen.“ (Kronen Zeitung) Das im Auftrag des Next Liberty entstandene Theaterstück nach Manfred Theisens gleichnamigem Roman regt zum Hinschauen und Aufhorchen an und sorgte bereits bei seiner Uraufführung 2020 für große Aufmerksamkeit und äußerst positive Rückmeldungen; aufgrund der großen Nachfrage werden Adeles Geschichte und die damit aufkommenden, ebenso aktuellen wie drängenden Fragen in Esther Muschols berührender und eindringlicher Inszenierung ab 18. November wieder auf der Bühne sicht- und erlebbar gemacht.

Tipp: „GehDenkMal – Ein interaktiver Audiowalk durch Graz zwischen damals und heute“

Wer war Adele Kurzweil? Dieses junge Mädchen, das hier in Graz gelebt hat, bis sie 1938 mit ihren Eltern vor den Nationalsozialisten fliehen musste? Wie war es, die Koffer packen, sich verabschieden, ins Ungewisse aufbrechen zu müssen und dabei nicht zu wissen, wann oder ob man wiederkommt?​​​​​​​​
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Ausgehend von diesen Gedanken und den in Gedenken an die Familie Kurzweil verlegten Stolpersteinen in der Schröttergasse (Geidorf) bietet der neuer multimediale, interaktive Stationen-Spaziergang „GehDenkMal“ über das kostenlose App „Actionbound“ allen Interessierten die Gelegenheit, per Smartphone eine etwa 1,5-stündige interaktive Spurensuche durch Graz „anzugehen“, mehr über Adele Kurzweil zu erfahren, drängende Frage- und Aufgabenstellungen zu bewältigen, selbst Puzzleteile zu sammeln, zu recherchieren und (u. a. beim Historiker des Vertrauens) nachzufragen, um sich ein (akustisches) Bild davon zu machen, wie Adeles Graz ausgesehen, sich angefühlt haben könnte, wie die politische Situation sich zugespitzt, den Alltag verändert und – wie im Fall der Kurzweils – unmöglich gemacht hat. Und wie viel dieses Damals mit unserem Heute zu tun hat.​​​​​​​​

Team
Inszenierung: Esther Felicitas Muschol
Ausstattung: Fabian Lüdicke
Kostüme Wiederaufnahme: Isabel Toccafondi
Musik: Maurizio Nobili
Video: Roland Renner
Dramaturgie: Dagmar Stehring
Regieassistenz: Johanna Ortner
Mara / Adele (Dele): Simone Leski
Gisela, Adeles Mutter: Yvonne Klamant
Bruno, Adeles Vater: Martin Niederbrunner
Sepp, ein Grazer Grenzbeamter / André, Junge in Auvillar: Christoph Steiner
Dame im Zug / Daniele / Marianne, Mädchen in Auvillar: Lisa Rothhardt
Heinz Röthke / Gernot, Geheimdienstler / Gendarm in Paris / Henri, Gendarm in Auvillar: Helmut Pucher
Gerda, Adeles Freundin in Graz / Anna, Adeles Freundin im Heim: Cassandra Schütt

Details zur Spielstätte:
Kaiser-Josef-Platz 10, A-8010 Graz

Veranstaltungsvorschau: Der Koffer der Adele Kurzweil - Next Liberty - Theater für junges Publikum

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