Oper konzertant
Mit Roberto Devereux wird der vor zwei Spielzeiten mit Anna Bolena begonnene und mit Maria Stuarda fortgesetzte Aufführungszyklus von Donizettis Königinnen-Dramen komplettiert. Nur wenige Jahre nach Maria Stuarda entstanden, ist Roberto Devereux deren inhaltliche Fortsetzung: Erneut begegnet uns hier Elisabeth I. von England, diesmal um einige Jahre gealtert und bereits jenseits des Zenits ihrer Herrschaft. Noch stärker konzentriert sich Donizetti diesmal beinahe kammerspielartig auf die drei Protagonisten um den wegen Hochverrats angeklagten Roberto Devereux. Sein politischer Fehltritt ist nur der Auslöser einer ganz persönlichen Tragödie: Wieder muss Elisabeth I. von einer Konkurrentin um den Geliebten erfahren. Sara von Nottingham ist jedoch nicht nur Elisabeths Vertraute, sondern auch die Ehefrau des besten Freundes von Roberto Devereux. Zwar entsagen Sara und Roberto ihrer Liebe, doch Nottingham erfährt von der vermeintlichen Beziehung, und Roberto verliert seinen letzten Fürsprecher. Die Königin unterzeichnet – von Robertos doppeltem Verrat enttäuscht – das Todesurteil.
Als es Sara endlich gelingt, Nottingham zu entkommen, um der Königin einen Ring Robertos zu überbringen, ist es bereits zu spät. Rasend vor Zorn und Verzweiflung verurteilt Elisabeth nun auch Sara und Nottingham. Die Rächerin bleibt mit der blutigen Vision des getöteten Geliebten allein zurück.