Der diabolische Arcalaus hat sein Leben dem Hass verschrieben: Im Zeichen der Rache führt er einen Kampf gegen die Liebe und gegen die ‚Schwachheit‘ des Gefühls. Seine Schwester Arcabonne wird in diesen dämonischen Krieg gegen Amor hineingerissen und geht daran zugrunde, weil sie in Amadis unglücklich den Mörder ihres anderen Bruders liebt.
Als Bach 1778 / 79 an diesem Auftragswerk für Paris schrieb, war er bereits in den letzten Jahren eines kosmopolitischen Lebens. Der jüngste Sohn Johann Sebastian Bachs war nach seinem Durchbruch als Opernkomponist in Italien nach London übergesiedelt und zählte auch den kurfürstlichen Mannheimer Hof zu seinen Auftraggebern (Temistocle 1772 und Lucio Silla 1774). Von Mozart Zeit seines Lebens sehr verehrt, findet sich in dessen Werk der prägende Einfluss von Bachs Kompositionsstil, und ein deutlicher Weg führt von Amadis des Gaules zur Zauberflöte. Mit Bachs letzter und zugleich einziger französischer Oper steht in dieser Spielzeit wieder ein kaum gespieltes und neu zu entdeckendes Werk aus dem Kreis der Mannheimer Schule auf dem Spielplan.