Zu Beginn der 1970er Jahre wurde erstmals und einzigartig ein Videostudio in einem Museum eingerichtet, in dem junge Künstler direkt produzieren konnten. Zudem fanden seit den 1970er Jahren verschiedene Ausstellungen und Videofestivals statt. Mit regelmäßigen thematischen Screenings unter dem Titel Video Folkwang werden auch seit diesem Jahr wieder regelmäßig junge Videoproduktionen vorgestellt.
Die Aufarbeitung dieses Sammlungsbestandes ist ein längerfristiges Projekt. Hierzu gehören nicht nur die Digitalisierung und Restaurierung zahlreicher U-matic-Bänder und anderer Abspielformate, sondern ebenso die Konservierung und Beschaffung älterer Abspielgeräte. Nicht zuletzt spiegelt die Ausstellung unsere jüngere Mediengeschichte wider, die sich seit den letzten vier Jahrzehnten rasant und unabewendbar verändert.
In der hiesigen Ausstellung werden mehrere Arbeiten gezeigt, die im Videostudio Folkwang produziert wurden, so von Ulrike Rosenbach Frauenkultur - Kontaktversuch von 1977. Erstmals seit 1981 ist die Installation 100 Intellektuelle beten einen Öltank an von Marcel Odenbach zu sehen, die damals entstand. Neben Klassikern der Videokunst (Nam June Paik, Klaus vom Bruch und Jean-Francois Guiton) werden Neuerwerbungen von aktuellen Künstlern wie Deimantas Narkevicius, Kimsooja, Michal Rovner, Jana Sterbak und Gästen wie Romeo Grünfelder oder Patrick Borchers zu entdecken sein. Der poetische Titel und das Thema der Ausstellung umfassen die verschiedenen Facetten des Mediums, dessen Bilder zeitlich und flüchtig sind und dessen museale Bewahrung eine Herausforderung ist. Das Moment des „Entschwindens“ ist zugleich Metapher und Leitmotiv der Videoarbeiten.