Die Geschehnisse rund um den Brand im Landschloss der Familie Freudenthal, das im Zweiten Weltkrieg als wertvolles und vermeintlich sicheres Kunstdepot – unter anderem für Werke von Gustav Klimt – diente, sind bis heute nicht vollständig geklärt. Die Ausstellung gibt einen tiefgreifenden Einblick in die Dimension der Katastrophe.
Zu den verbrannten Werken zählen neben den drei Fakultätsbildern für den großen Festsaal der Universität Wien mit den zugehörigen Kompositionsentwürfen u. a. die Supraportenbilder Die Musik (1897/98) und Schubert am Klavier (1899) aus dem Palais Nikolaus Dumbas an der Wiener Ringstraße und die Gemälde Der goldene Apfelbaum (1903), Bauerngarten mit Kruzifix (1912), Wally (1916), Freundinnen II (1916/17), Gartenweg mit Hühnern (1916) oder Leda (1917) aus der zwangsenteigneten Sammlung August und Serena Lederers.
Das Staatliche Kunstgewerbemuseum in Wien (heute MAK) verlor das in Schloss Immendorf gelagerte Laxenburger Zimmer, diverse Objekte aus der MAK Sammlung Asien, frühneuzeitliches Kunsthandwerk, über fünfzig Möbelstücke, Ledertapeten, zwölf Teppiche und das Möchlinger Grab, einen in Form einer gotischen Kirche geschnitzten hölzernen Schrein aus dem 15. Jahrhundert an die Flammen.
Neben Originalplänen und einem neuen Architekturmodell des Schlosses wird in der Ausstellung eine neue Filmdokumentation zu den Geschehnissen in Schloss Immendorf mit Interviews von Zeitzeug*innen zu sehen sein. Originaldokumente wie im MAK verwahrte Bergungslisten und wertvolles Archivmaterial geben zusätzlich profunde Einblicke in die Geschehnisse.
Gastkurator: Peter Weinhäupl, Direktor Klimt-Foundation, Wien
Kurator: Rainald Franz, Kustode MAK Sammlung Glas und Keramik
Eine Ausstellung des MAK in Kooperation mit der Klimt-Foundation, Wien