Von besonderer Ästhetik und Schönheit sind die Arbeiten zu den Historischen Kulturlandschaften Nordrhein-Westfalens, deren spezifischen Eigenheiten und typischen Merkmalen. Im Mittelpunkt stehen die archäologischen Denkmäler als besonders prägende Landschaftselemente. Seien dies nun historische Straßen, Wege- und Siedlungsstrukturen, bronzezeitliche Grabhügel, römische Wasserleitungen oder mittelalterliche Höhenburgen, derartige Bodendenkmäler sind Zeitzeugen, die uns der eigenen Vergangenheit und unseren regionalen, heimischen Wurzeln nahe bringen.
Kloster und Stifte sind ein weiteres Thema. Axel Thünker hat in seinen Fotografien nicht nur bedeutende Architektur, sondern auch von Menschen gestaltete Siedlungs-, Wirtschafts- und Sakralräume festgehalten. Mit ihnen verbinden wir auch über die Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts hinaus immer noch Spiritualität. So ist die Fotoserie "Orte der Stille" entstanden.
Der Bau der Nord-Süd-Stadtbahn Köln, als unterirdische Verbindung von der Südstadt zum Hauptbahnhof, hat in den letzten Jahren mit einer untersuchten Fläche von 30.000 qm zu einer der größten archäologischen Ausgrabungen Europas geführt. Die archäologischen Schichten erstreckten sich bis in eine Tiefe von bis zu 17 m. Vor allem die vollständige Ausschachtung der acht Haltestellen mitsamt ihrer Technik- und Versorgungsräume erforderte intensive archäologische Arbeiten, um diesen brachialen Eingriff in die Geschichte der Stadt Köln wenigstens zu dokumentieren und so die archäologischen Zeugnisse zu sichern.
Bedeutende Befunde wie die hölzerne Verschalung der römischen Hafenmauer, das Hafentor der Stadt, reiche Grabfunde und bedeutende Festungsabschnitte der Renaissancezeit überliefern uns die Bedeutung Kölns über mehr als 2000 Jahre. Axel Thünker hat diese Grabungen, die unter größtenteils extremen Bedingungen - bei Lärm, Hitze und Kälte, Wassereinbrüchen und größtem Stress stattfanden, in seiner Fotoserie "Unterweltsbilder - U-Bahn-Archäologie in Köln" auf eindrucksvolle Weise dokumentiert.
Für die römische Geschichte des Rheinlands sind die Römerthermen in Zülpich, dem antiken Tolbiacum an der Staatsstraße von Köln über Trier nach Lyon, von großer Bedeutung. Die luxuriöse Badeanlage, die um 150 nach Christus in einer bis heute nur Ausschnitt haft erforschten römischen Siedlung entlang dieser Fernverbindung errichtet wurde, ragt vor allem wegen ihrer guten Erhaltung gegenüber vergleichbaren Anlagen hervor.
Daher wurde die unbefriedigende städtebauliche Situation rund um die Zülpicher Landesburg, Propstei und Kirche St. Peter auf dem Mühlenberg in Zülpich, die einer sinnvollen Präsentation der Thermenanlage im Wege stand, durch einen großzügigen Museumsbau und ein städtebauliches Konzept für das ganze Quartier. Die Römerthermen Zülpich mit ihrer Baugeschichte vom 2. bis in das späte 4. Jahrhundert sind das Herz des Museums; zugleich zeigt das Museum die Geschichte der Badekultur und informiert den Besucher umfassend über das Badewesen von seinen Anfängen bis in die heutige Zeit. Es gehört heute, wie das LVR-LandesMuseum Bonn zum LVR-Museumsverbund.
Axel Thünker hat in seinen Bildern das Zusammenspiel des archäologischen Befundes mit der eindrucksvollen Architektur des Museumsneubaus und der Umgebung auf seine Weise festgehalten.