Stilistisch stellt Liszts Messe eine geniale Synthese von Gregorianik und romantischen Klangbildern dar. Ein dazu äußerst gegensätzliches Sakralwerk kommt mit Ariel Ramírez´ „Missa criolla“ (1963/64) zur Aufführung. Sie gilt weit über die Grenzen Südamerikas hinaus als bedeutendstes Werk argentinischer Sakralmusik. Prallen mit den beiden im Abstand von fast 100 Jahren komponierten Messen zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander, so tragen beide den kirchenmusikalischen Reformgedanken in sich. Neben dem vielfach gefeierten Opern- und Konzertsänger Alexander Kaimbacher, weiteren herausragenden Solisten und einem Ensemble mit exzellenten Musikern aus Südamerika präsentiert sich der Wiener Kammerchor als eines der besten internationalen Vokalensembles.