Die Händel‘sche Wassermusik gehört zweifelsohne zu den berühmtesten Werken der Musikgeschichte, er schrieb seine Wassermusik 1717 im Auftrag des englischen Königs George I. für eine musikalische Untermalung ei¬nes Bootsausfluges auf der Themse. Bei der Aufführung der Wassermusik sollte das Orchester auf einem eigenen Schiff hinter der königlichen Barke fahren.
Die Musik musste sowohl dem repräsentativen An¬lass als auch den akustischen Umständen Rechnung tragen. So sorgen Hörner und Trompeten einerseits für einen besonders festlichen Klang, andererseits waren sie auch laut genug für eine Aufführung im Freien.
Eine „Wassermusik“ in einem ganz anderen Sinne als bei Händel ist Georg Philipp Telemanns Orchestersuite „Hamburger Ebb´ und Fluth“: die Musik bringt das Wasser in den Raum. 1723 komponierte Telemann - der Kantor der Hamburger Hauptkirchen und Musikdirektor der Stadt - diese Suite für ein Festmahl der Hamburger „Admiralität“. Der Alltag im Hamburger Hafen wurde von den Gezeiten bestimmt. Gleich die Einleitung verwandelt das gängige Modell einer französischen Ouverture in ein musikalisches Bild von Ebbe und Flut. Im langsamen Teil beschreiben die Oboen mit langen Tönen die Ebbe, untermalt von den punktierten Rhythmen der Streicher. Im schnellen Mittelteil kommt die Flut: erst zaghaft, dann immer wilder, bis sie im Hafenbecken angekommen ist. Am Ende zieht sie sich wieder zurück und überlässt der Ebbe das Feld.
Heinz Ferlesch
PROGRAMM
Georg Philipp Telemann: Wassermusik „Hamburger Ebb und Flut“, TWV 55
Georg Friedrich Händel: Wassermusik, HWV 348-350
Veranstalter:
Kultur-Betriebe Burgenland GmbH