Einblick bekommt man auch in die glühende Religiosität seiner Jugend, in seine beiden wichtigen Frauenbeziehungen zu Marie d’Agoult und Carolyne zu Sayn-Wittgenstein und seinen Lebensabend als Abbé Liszt. Gezeigt wird auch das Schicksal von Liszts Kindern Blandine, Daniel und Cosima. Letztere heiratete in zweiter Ehe Richard Wagner. Cosimas, Wagners und Liszts Rolle in Bayreuth wird ebenfalls kurz erläutert.
Eine Reproduktion des Taufbeckens, in dem Liszt getauft wurde, ein Erard-Flügel, auf dem er selbst gespielt hat, sein Reisealtar, sein Soutane-Kragen, sowie Briefe seiner Lebensgefährtin Carolyne, in denen sie über die Ehepläne mit Liszt sowie deren Scheitern berichtet, veranschaulichen Liszts facettenreiche Persönlichkeit.
„Wie ungestüm war der Beifall, der ihm entgegenklatschte! Auch Buketts wurden ihm zu Füßen geworfen! Es war ein erhabener Anblick, wie der Triumphator mit Seelenruhe die Blumensträuße auf sich regnen ließ und endlich, graziöse lächelnd, eine rote Kamelia, die er aus einem solchen Bukett hervorzog, an seine Brust steckte. So dachte ich, so erklärte ich mir die Lisztomanie“
Heinrich Heine
Im Konzerthaus Teil 2 der Ausstellung
Im Ausstellungsfoyer des Konzerthauses erfolgt eine Begegnung mit dem Superstar und Geschäftsmann Liszt. Marketing, Merchandising und Starkult sind bereits feste Bestandteile des Virtuosentums des 19. Jahrhunderts. In Szene gesetzt ist der „Blaue Salon“ mit Möbeln und Ziergegenständen aus jenem Zimmer im Wiener Schottenhof, das Liszt bei seinen Aufenthalten in Wien nutzte und das bis heute eine Schatzkammer an Gedenk- und Kultobjekten darstellt. Gezeigt wird auch die Lisztomanie – die geradezu hysterische Verehrung des Hexenmeisters am Klavier – rund um seine Konzertreisen kreuz und quer durch Europa.