Melodramen

14. April 2011
Dramatische Geschichten werden in einem pathetischen Stil mit viel szenischer Plastizität erzählt, wobei es einen ausgefeilten Dialog zwischen Sprache und Instrument gibt.

ENOCH ARDEN
Richard Strauss / Alfred Lord Tennyson
SCHÖN HEDWIG / BALLADE VOM HEIDEKNABEN
Robert Schumann / Friedrich Hebbel
DIE FLÜCHTLINGE
Robert Schumann / Percy Bysshe Shelley
DER TRAURIGE MÖNCH
Franz Liszt / Nikolaus Lenau
LENORE
Franz Liszt / Gottfried August Bürger

Das Melodram, hochdramatischer Sprechgesang, heutzutage nahezu unbekannt, im 19. Jahrhundert ungemein populär, ist so etwas wie ein Nebenfach des Theaters. „Sie wissen wohl, daß da nicht gesungen, sondern declamirt wird, welches alsdann die herrlichste Wirkung thut“, schreibt Mozart über die neue Kunstgattung, jene damals revolutionäre Art der Verbindung von Musik und Wort. Das Melodram, eine „aesthetische Zwittergattung“, ist für Schumann, Liszt und Strauss Impuls, neue Wege der Kunst zu versuchen: Lieder ohne Gesang, Theater ohne Bühnenbild und Kostüme oder gar Tonspur ohne Film. In Frankreich, England und den USA glänzten unter anderem Sarah Bernhardt oder Charles Kean mit dieser besonderen Unterhaltungsform, die eine besonders suggestive Spannung aufzubauen vermag.

Corinna Kirchhoff (Burgtheater, Salzburger Festspiele, Schauspielhaus Zürich) und die große Pianistin Elisabeth Leonskaja erarbeiteten im Herbst 2009 am Berliner Ensemble einen Abend mit bekannten und unbekannten dramatischen Dichtungen von Friedrich Hebbel, Gottfried August Bürger, Percy Bysshe Shelley, Alfred Lord Tennyson, Nikolaus Lenau und der dazugehörigen Musik von Robert Schumann, Franz Liszt und Richard Strauss. „Die renommierte Pianistin Elisabeth Leonskaja, die Corinna Kirchhoff als Begleiterin gewinnen konnte, fühlte sich durch die spezielle Konstellation von Wort und Musik offensichtlich herausgefordert und durch die Kompositionen keineswegs unterfordert. Das so intensive wie vergnüglich zu verfolgende Zusammenspiel der beiden Künstlerinnen ließ das Melodram, vom Film mit seinen reichen Ausdrucksmitteln gänzlich verdrängt, äußerst lebendig erscheinen, bunt und anregend: Mit Respekt vor der historischen Patina, jedoch auch unterhaltsam frisch und humorvoll dargeboten.“ Irene Bazinger, theater heute

Mit: Corinna Kirchhoff, Elisabeth Leonskaja

Details zur Spielstätte:
Rathausplatz 11, A-3100 St. Pölten

Veranstaltungsvorschau: Melodramen - Landestheater Niederösterreich

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