Mamma Medea

16. März bis 17. Dez. 2013
Mit Mamma Medea gelingt dem flämisch-belgischen Schriftsteller Tom Lanoye nicht nur eine eigene Sicht auf die Medea-Vorlage des Euripides, sondern der Sprung in die Gegenwart. Obwohl sich Lanoye kaum von der überlieferten Handlung löst, ist seine Geschichte von erschreckender Aktualität. Mit Schlachten!, einer bemerkenswerten Bearbeitung von Shakespeares Rosenkriegs-Dramen in der Regie von Luk Perceval, wurde Lanoye einem großen Publikum bekannt.

Von Tom Lanoye
Aus dem Flämischen von Rainer Kersten
Österreichische Erstaufführung

Die Königstochter Medea verliebt sich in den Griechen Jason, der nach Kolchis gekommen ist, um das Goldene Vlies in seine Heimat zu bringen. Den strengen Sitten ihres Landes zum Trotz hilft sie ihm dabei, opfert all ihre Grundsätze und wird zur Mörderin von Vater und Bruder. Jahre später lebt Medea mit Jason und den gemeinsamen Söhnen in Griechenland. Doch ihr bleibt das Stigma der "Fremden" und Medea muss erkennen, dass dieses Leben ihre Opfer nicht wert war. Jason wendet sich von ihr ab und der Königstochter Kreusa zu, von deren Einfluss er sich auch einen gesellschaftlichen Aufstieg verspricht. Der Ehekrieg fordert die Kinder als Opfer – bei Lanoye aber werden beide Elternteile zu Tätern und finden sich vereint in der gemeinsamen Schuld.

Philipp Hauß wird diese moderne Medea mit der Nestroy-Preisträgerin Franziska Hackl, die in der Spielzeit auch in Thornton Wilders Wir sind noch einmal davongekommen zu sehen ist, und Moritz Vierboom als Jason in Szene setzen. Der deutsche Schauspieler Sven Philipp wird in Mamma Medea zum ersten Mal am Landestheater Niederösterreich gastieren. Philipp Hauß hat sich in den vergangenen Jahren vermehrt auch als Regisseur, nicht nur als Burgschauspieler, einen Namen gemacht. So inszenierte er mit Studierenden des Max Reinhardt Seminars Elfriede Jelineks Bambiland und Hofmannsthals Das gerettete Venedig. 2011 führte er Regie in der Garage X mit seiner Arthur Miller-Bearbeitung Überleben eines Handlungsreisenden – eine Beratung. Mit Moby Dick Revisited, einer Installation im gesamten Burgtheater und einer Neuauflage an der Berliner Volksbühne, erreichte er ein begeistertes Publikum.

Vorstellungen für Schulen um 10:30 Uhr auf Anfrage!

Einführungsgespräch:
20. März 2013 um 18:30 Uhr

Ensemblegespräch:
5. April 2013 nach der Vorstellung

Mit:
Pascal Groß, Franziska Hackl, Katharina von Harsdorf, Christine Jirku, Sven Philipp, Michael Scherff, Moritz Vierboom, Jan Walter, Lisa Weidenmüller, Helmut Wiesinger

Regie - Philipp Hauß
Bühne - Martin Schepers
Kostüme - Lane Schäfer

Details zur Spielstätte:
Rathausplatz 11, A-3100 St. Pölten

Veranstaltungsvorschau: Mamma Medea - Landestheater Niederösterreich

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