Der alte Krapp macht sich bereit, wie jedes Jahr zu seinem Geburtstag ein Tonband zu besprechen, um das vergangene Lebensjahr zu dokumentieren. Zuvor jedoch spielt er ein Band ab, auf dem er zu seinem 39. Geburtstag, nunmehr 30 Jahre vergangen, seine Situation kommentiert und seine Impressionen einer noch früheren Aufnahme kritisiert hatte. Vielleicht war dies der letzte glückliche Tag in seinem Leben? Verbittert, ironisch und belustigt, fällt es ihm schwer, sich in der romantischen, kecken und hoffnungsvollen Stimme seiner Jugend wiederzuerkennen. Zwischen dem gegenwärtigen Ich und dem einstigen ist ein Gefühl der Fremdheit entstanden; zu den Bruchstücken eines langen Lebens gibt es kaum noch etwas zu sagen.
Robert Wilson, die "herausragende Persönlichkeit in der Welt des experimentellen Theaters" (New York Times) ist in seiner eigenen Inszenierung von Becketts Klassiker zum ersten Mal seit 12 Jahren wieder als Schauspieler und erstmals auch in einem Stück Becketts auf der Bühne zu sehen. Wilson wurde oft mit Beckett verglichen, beide sind Meister der Reduktion, nichts ist ohne Bezug, nicht ein Wort, nicht eine Bewegung. Wilson selbst meinte: "Ich habe immer eine starke Verwandtschaft zu Beckett empfunden, in mancher Hinsicht zu nahe an meiner eigenen Arbeit, aber nun nach 38 Jahren habe ich beschlossen, die Herausforderung anzunehmen und es zu machen."
Mit:
Robert Wilson
Regie, Bühnenbild und Lichtkonzept - Robert Wilson
Kostüme und Maske - Yashi Tabassomi
Lichtdesign - A. J. Weissbard
Sounddesign - Peter Cerone
Spielleitung - Sue Jane Stoker
Regieassistenz - Charles Chemin