Eine Politikerin ist am Ende, weil ihre Tochter ihre zwei kleinen Kinder zu Tode gebracht hat. Ob es Mord war oder plötzlicher Kindstod soll das Gericht entscheiden. Ein Wissenschaftler behauptet, dass ihr Fehlverhalten das Symptom einer noch zu erforschenden Krankheit sei. Ein Reporter will mit der Offenlegung der Story Karriere machen. Ein Autor möchte durch ein komplexes System von Fragen die Wahrheit aufdecken. Ein verzweifelter Ehemann und Vater will mit aller Kraft verhindern, dass Einzelheiten des Familienlebens bekannt werden. Montiert aus scheinbar realem Material, Interviews und Schriftwechseln, „alles im Originalwortlaut der Betroffenen belassen“, ist Kindersorgen eine bissige Dekonstruktion des sogenannten Dokumentartheaters, ein Anschlag auf unseren Begriff von „Authentizität“ und eine bohrende Hinterfragung jedweder Form von öffentlicher Darstellung, ob auf der Bühne oder in den Nachrichten.
Dennis Kelly, 1970 in London geboren, studierte Drama und Theater am Londoner Goldsmiths College. Zurzeit schreibt Kelly an Auftragswerken für die Royal Shakespeare Company und das National Theatre London. Im deutschen Sprachraum wurden bisher Schutt am Burgtheater, After the End am Deutschen Theater Berlin und Liebe und Geld am Theater Basel aufgeführt.
Österreichische Erstaufführung.
Mit: Antje Hochholdinger, Christine Jirku, Julia Schranz / Philipp Brammer, Klaus Haberl, Thomas Richter, Oliver Rosskopf, Hendrik Winkler
Regie: Johannes Maile