Brecht lernte die Schauspielerin Helene Weigel 1923 am Deutschen Theater, Berlin kennen, 1929 folgte die Hochzeit. 1933 begann für die junge Familie das 15 Jahre dauernde Exil. Diese Zeit war geprägt durch Mangel an Arbeit: Weigel fand verschwindend wenige Engagements, Brecht schrieb hauptsächlich für die Schublade. Im amerikanischen Exil belastete die räumliche Trennung wie auch zahlreiche Affären Brechts die Beziehung. Weigel hielt aber stets zu ihm – auch in beruflicher Sicht. Als sie 1949 die Intendanz des Berliner Ensembles übernahm, war es Brecht, der sich um die Verpflichtung namhafter SchauspielerInnen kümmerte.
Die rund 250, meist kurz gehaltenen Briefe, Telegramme und Karten zeichnen nicht nur ein erstaunliches Bild zweier Künstler, die das 20. Jahrhundert entscheidend mitgeprägt haben, sondern auch zwei politische Biographien. Der kühl gehaltene Ton offenbart Zuneigung, der gemeinsame lakonische Witz unterstreicht die Verbundenheit.