Die Liebenden in der Untergrundbahn

19. Jan. bis 12. Feb. 2013
Jean Tardieu (1903 – 1995) begann nach dem 2. Weltkrieg experimentelle Stücke zu schreiben – in einer Zeit also, in der Beckett, Genet und Ionesco ihre ersten dramatischen Versuche unternahmen. Er ist ein Meister der "kleinen Form", dem absurden Theater verbunden, aber immer mit einem zwinkernden Auge auf das wahre Leben. Banale Alltagssprüche, oft nur Bruchstücke, die Darstellung unmotivierter Vorgänge, Rhythmus, Melodie, die Vieldeutigkeit von Sprache und Komplexität von Kommunikation interessieren Jean Tardieu.

Sein Schreibstil kommt ein bisschen daher wie Loriot. Er hat den Leichtsinn, die Frechheit, die Einfachheit und Eleganz, mit der man es wagt, die schlichten Fragen zu stellen, auf die es im Leben ankommt.

Das Landestheater Niederösterreich zeigt an diesem Abend vier Stücke Tardieus: Wer ist da? und Ein Wort für das Andere, eine ungeheuer komische, sprachverwirrte Szene, machen den Anfang.

In Der Schalter betritt ein Kunde ein Auskunftsbüro. Doch statt einer Auskunft erhält er einen unfreiwilligen Einblick in die kafkaesken Untiefen der Bürokratie, des Zugverkehrs und einer durchaus persönlich zu nehmenden Schicksalhaftigkeit des Daseins.

Die Liebenden in der Untergrundbahn zeigt ein junges Paar, das sich in der Pariser Métro kennen und lieben lernt. Doch kaum ist die Liebe entflammt, gilt es auch schon Hindernisse zu überwinden – nicht nur Verständigungsschwierigkeiten zwischen ihnen, nein, alle Fahrgäste scheinen vom Sprachverwirrungsvirus befallen zu sein.

Regie führt Babett Arens. Die gebürtige Schweizerin ist Regisseurin und Schauspielerin. Sie spielte unter anderem am Volkstheater, Burgtheater, Schauspielhaus Zürich, Schauspielhaus Hamburg und arbeitete dort mit Regisseuren wie Claus Peymann und Peter Zadek. Babett Arens ist in dieser Spielzeit auch als Schauspielerin in der Eröffnungsproduktion Wir sind noch einmal davongekommen und in den Acht Frauen zu sehen. Eva Gumpenberger, Absolventin der Universität für angewandte Kunst Wien, übernimmt die Ausstattung. Matthias Schwetz, der nach der Matura in St. Pölten und nach Studien in Wien, Köln und Amsterdam, jetzt als freischaffender Künstler lebt, wird die vier Einakter musikalisch betreuen.

Vorstellungen für Schulen um 10:30 Uhr auf Anfrage!

Einführungsgespräch
12. Februar 2013 um 18:30 Uhr

Ensemblegespräch
30. Jänner 2013 nach der Vorstellung

Die Liebenden in der Untergrundbahn und drei weitere Einakter von Jean Tardieu.

Mit:
Katharina von Harsdorf, Christine Jirku, Othmar Schratt, Jan Walter, Lisa Weidenmüller, Helmut Wiesinger

Regie - Babett Arens
Ausstattung - Eva Gumpenberger
Musik - Matthias Schwetz

Details zur Spielstätte:
Rathausplatz 11, A-3100 St. Pölten

Veranstaltungsvorschau: Die Liebenden in der Untergrundbahn - Landestheater Niederösterreich

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