Gemeinsam fuhr man in den Nachbarort, wenn dort ein Bauernhaus nach einem Blitzeinschlag niederbrannte und fuhr erst heim, wenn die Feuerwehr nur noch die letzten glosenden Balken zum Erlöschen brachte. Im Roman von Max Maetz spazieren die Bauern während der Arbeit zum "blekboint", einer unfallreichen abschüssigen, nach außen hängenden Autobahnkurve und warten auf den nächsten Unfall...
1972 erschien der Bauernroman. Weilling Land und Leute, verfasst vom Linzer Schriftsteller Karl Wiesinger, geboren 1923 in Linz. Die Erfahrungen mit dem Krieg und den Nationalsozialisten hatten Wiesinger zu einem überzeugten Kommunisten gemacht. Für seine linken politischen Romane, die Österreichs Geschichte im 20. Jahrhundert zumeist aus der Sicht der widerständigen, kommunistischen Arbeiterschaft beleuchteten, hatte Wiesinger lange keinen Verlag gefunden. Doch nach der Aufdeckung seines Pseudonyms "Max Maetz" rückte er mit einem Mal vom Schatten ins Licht des Betriebs und erhielt in der Folge die anerkennende Aufmerksamkeit von bekannteren Kollegen wie Ernst Jandl, Peter Turrini oder Michael Scharang.
Da der Roman im "Brucknerland" um St. Florian verortet ist, bestreiten die Salonisten die musikalische Umrahmung in der historischen Besetzung der sogenannten "Linzer Geiger" (zwei Violinen und Kontrabass). Dass Anton Bruckner bei seiner ersten Anstellung als Hilfslehrer in Windhaag bei Freistadt in genau dieser Besetzung als 2. Geiger mit Freunden zum Tanz aufgespielt hat, ist historisch ja belegt. Einige dieser Landler konnte man der Vergessenheit entreißen und werden an diesem Abend dargebracht. Das Spektrum der Musik erweitern vom Ensemble bearbeitete volksmusiknahe Sequenzen aus Anton Bruckners großen Werken.
https://www.salonisten.at/
Besetzung: Maria Hofstätter: Rezitation; Peter Gillmayr: 1. Violine; Kathrin Lenzenweger: 2. Violine; Alvin Staple: Kontrabass