Wer bin ich? Wer ist der/die andere, den/die ich begehre? Kann ich dem Augenschein trauen? Bei einem Schiffsunglück rettet sich Viola an die Küste Illyriens. Ihr Zwillingsbruder Sebastian aber scheint ums Leben gekommen zu sein. Als Mann verkleidet und unter dem Namen Cesario tritt Viola in die Dienste Orsinos, des Herzogs von Illyrien. Orsino verzehrt sich in unglücklicher Liebe zur Gräfin Olivia, die aus Trauer um ihren toten Bruder das Liebeswerben zurückweist. Viola soll nun für Orsino um Olivias Gunst werben. Olivia verliebt sich jedoch in den „jungen Mann“, während Viola ihrerseits längst für Herzog Orsino entflammt ist. Die Ereignisse überschlagen sich, als Sebastian – der den Schiffbruch doch überlebt hat – auftaucht. Olivia trifft auf Sebastian, und hält ihn für Cesario. Doch während Cesario alias Viola bisher jegliche Annäherung von Olivia zurückgewiesen hat, willigt Sebastian ebenso verdutzt wie beglückt ein und heiratet sie Hals über Kopf. Es kommt zum Showdown: Orsino droht, den vermeintlich untreuen Diener zu töten, was durch das Auftreten Violas jedoch verhindert wird. Auch die weiteren Figuren bleiben von der Unberechenbarkeit der Liebe nicht verschont: Denn Olivia wird nicht nur von Orsino, sondern auch von ihrem ständig missgelaunten und überheblichen Haushofmeister Malvolio verehrt. Aber dieser ist im Gegensatz zu Orsino vor lauter Überheblichkeit von ihrer Gegenliebe überzeugt. Seine Eitelkeit reizt das Kammermädchen Maria, die ihm zusammen mit Sir Toby einen üblen Streich spielt. Es entfaltet sich ein irrwitziges Verwirrspiel um die Illusionen der Liebe, um die Fragilität geschlechtlicher Identität, in dem jeder seinen Selbsttäuschungen erliegt. Dem Drama des Liebesrausches und der Liebesverblendung werden die illusionslosen Weisheiten und melancholischen Lieder des Narren Feste gegenübergestellt.