In der Ausstellung in der Landesgalerie Niederösterreich setzt sich der Künstler vor allem mit der niederösterreichischen Natur- und Kulturlandschaft auseinander. Dafür entstehen auch zahlreiche neue Arbeiten.
So faszinieren Goldgruber die „Restmodule“ sogenannter Wildnis, wie sie es in Niederösterreich noch gibt – wie etwa das Gebiet Dürrenstein, insbesondere aber auch die Übergansgebiete von der Wildnis zur Kulturlandschaft. Diese möchte Goldgruber jenseits eines touristischen Blicks erkunden. Am Beispiel der Gebirgszüge Rax, Ötscher und den Yppsitzer Alpen umkreist er das Spannungsfeld rund um klischeehaft transportierte Begriffe wie Ursprünglichkeit, Urtümlichkeit und Urlandschaft mit fotografischen und filmischen Arbeiten. In diesem Kontext interessiert ihn auch der Wolf als Modell des wilden Tieres, der in unseren Breiten wieder heimisch wird.
Der Blick des Künstlers ist nicht der des Umweltaktivisten oder Gesellschaftskritikers, der Umweltsünden, Medialisierung oder wirtschaftliche Nutzung von Natur mit erhobenem Zeigefinger anprangert. Es ist aber auch nicht der kritiklose, naive Blick eines unbedarften Wanderers, sondern vielmehr der geschärfte Blick eines leidenschaftlichen Naturmenschen und Beobachters. Goldgruber möchte uns sensibilisieren, darüber nachzudenken, wie nachhaltig Naturräume eine kulturelle Prägung erfahren, wie vielfältig landschaftliche Kulturräume heute sein können.
Kurator: Günther Oberhollenzer