Rudolf Klaudus, 1895 in der kroatischen Gemeinde Nebersdorf /Susevo geboren, 1979 gestorben, war eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des Burgenlandes im 20. Jahrhundert. Nach dem 1. Weltkrieg studierte er Kunst in Wien und Zagreb. Aufstrebende kroatische Maler wie Vladimir Becic und Ljubo Babic sowie Cezanne, Matisse und van Gogh inspirierten ihn. Zurück im Burgenland unterrichtete er zunächst in Deutschkreutz, bis er 1936 zum ersten Inspektor für das kroatische Schulwesen bestellt wurde.
Klaudus war nicht nur ein bedeutender Maler, sondern auch eine Galionsfigur des selbstbewussten und intellektuellen Kroatentums im Burgenland. 1956 gründete er die „Künstlergruppe Burgenland“ mit u.a. Otto Mühl, Rudolf Kedl, Feri Zotter und Sr. Elfriede Ettl. Alfred Schmeller, einer der bedeutendsten Kunstkritiker in den 1960er- und 70er-Jahren, rühmte den Maler als einen „Altmeister“. Am Beginn der 1970er-Jahre war er Mitbegründer der „Rabnitztaler Malerwochen“.