Auch der Ruf nach einem eigenen Ausstellungshaus für die Kunst in Form einer Galerie in der Landeshauptstadt wurde immer lauter und 1972 konnte die Burgenländische Landesgalerie, mit dem ambitionierten Ziel „ein Experiment zu sein, das das Morgen ankündigt“, im Schloss Esterházy eröffnet werden. Zum ersten Leiter der Landesgalerie wurde der aus Neumarkt stammende Künstler Feri Zotter bestellt, der sich schon in den Jahren zuvor um die Gründung des Künstlerdorfes Neumarkt verdient gemacht hat. Am 26. Mai 1972 wurden die von Architekten Matthias Szauer als Galerie umgestalteten Räumlichkeiten im Schloss Esterházy mit einer Ausstellung von Bildern von Anton Lehmden als Landesgalerie eröffnet. Die Landesgalerie blickt mit der Jubiläumsausstellung auf 50 Jahre Galeriebetrieb zurück und feiert den Geburtstag mit ausgewählten Kunstwerken aus Ausstellungen der vergangenen 50 Jahre.
Kuratorin: Mag. Margit Fröhlich
Feri Zotter: Künstler, Initiator, Visionär
eri Zotter wurde 1923 als Sohn eines Musikanten und einer Bäuerin in Neumarkt an der Raab geboren. Vom Vater hat er wohl das musische Talent, von der Mutter den Fleiß, die Zähigkeit und die Naturverbundenheit geerbt.
Als junger Mann im Krieg schwer verwundet, verschlägt es ihn vorerst in Münchner Künstlerkreise. Dort kommt er zum Entschluss, sich der Kunst zu widmen und beginnt eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Graz. Anschließend studiert er an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien Mosaik und Dekoration, Druckverfahren und Gobelinweberei und schließt seine Studien erfolgreich als akademischer Maler ab. Einer seiner Studienkollegen in der Meisterklasse von Professor Franz Herberth war übrigens der Bildhauer Walter Pichler, der sich 1972 auch im Südburgenland ansiedelte.