Foto: Capilla Flamenca


musik+4: Capilla Flamenca, HERMESensemble

24. Jan. 2012
Polyphone Musik der Renaissance findet sich im Zentrum der Arbeit des belgischen Ensembles "Capilla Flamenca".

Nach seinem Tiroler Debüt 2007 innerhalb von musik+ mit Musiken um den Tierkreis kommt es diesmal mit raffiniert gezeichneten alten Gesängen rund um die Liebe, das biblische "Lied der Lieder" und feinsinnigen Reflexen von Salvatore Sciarrino (*1947), der für seine faszinierend fein gesponnenen Klänge bekannt ist. Im Zentrum des Abends steht der unglaubliche Reichtum von Klangfarben und Rhythmen, mit denen schon im frühen 16. Jahrhundert experimentiert wurde. Komponisten wie Heinrich Isaac, John Dunstable und Adriaan Willaert verbinden sich in ihren Miniaturen mit der Musik eines der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit. Ein vielversprechendes Ereignis, das neue Räume des Hörens entstehen lässt.

19.15 Uhr Einstimmung: Stille hören. Abenteuer

musik+:

"Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an."
Das meinte E. T. A. Hoffmann, einer der vielbegabten deutschen Romantiker. Wir stellen die 8. Saison von musik+ unter diesen Leitsatz. Musik ist ein Medium universeller Verständigung, gerade wenn Sprachen an ihre Grenzen stoßen. musik+ lädt Sie ein, Musik und Kunst in ihrer Ganzheit zu erleben, konstruierte Grenzen aufzuheben. So erfahren Sie bei uns musikalische Höhepunkte, unterschiedlichste Abenteuer und spannende Experimente. Musik ist immer ein Aufbruch ins „Fruchtland“ jenseits der Grenzen (nach Paul Klee).
2011/12 finden Sie als einen Schwerpunkt die große Musik des Johann Sebastian BACH, im Zentrum drei seiner bekanntesten Werke, in denen die Beredsamkeit seiner Musiksprache besonders berührend ist: das „Weihnachtsoratorium“ (L’Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg) und die „Johannespassion“ (Orchester des 18. Jahrhunderts, Frans Brüggen). Als dritten Abend erleben Sie die „Goldberg-Variationen“ (Ingrid Marsoner — Klavier). Ein Wechselbad der Empfindungen bescheren uns auch TELEMANN, HÄNDEL und VIVALDI (Dorothee Oberlinger & Ensemble 1700). In die Tiefen des Lebens und des Todes führt uns W. A. MOZART mit seinem „Requiem“ und der ebenfalls unvollendeten großen „c-Moll-Messe“ (Kammerchor Stuttgart, Frieder Bernius). Mit BEETHOVEN und seiner 8. Symphonie finden wir zu fast ekstatischer Lebensfreude (Kammerorchester Basel, Giovanni Antonini).
Speziell für musik+ haben wir gemeinsam mit den Musikern einige ungewöhnliche Abende entwickelt. Unter anderem die Verbindung von LIGETI, XENAKIS, DUTILLEUX und DVOŘÁKs Klavierquintett op. 81 (Hugo Wolf Quartett, Christoph Berner — Klavier), wie auch der Zusammenhang von Polyphonie der Renaissance und Musik des 21. Jahrhunderts (Capilla Flamenca, HERMESensemble). Am Ende der Saison steht wieder ein Fest — diesmal mit italienischer Volksmusik (Accordone, Marco Beasley), die aus mündlicher Überlieferung von den Musikern zusammengesucht wurde.

Nähere Infos

Details zur Spielstätte:
Stadtgraben 17, A-6060 Hall in Tirol

Veranstaltungsvorschau: musik+4: Capilla Flamenca, HERMESensemble - Kurhaus Hall

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