Die diesjährige Ausgabe der Tage der afrikanischen Literaturen widmet sich dem Spannungsfeld "Sprache und Grenzen". Grenzen treten in verschiedensten Formen auf und sind ein zentrales Thema des 21. Jahrhunderts. Trotz der Multidimensionalität des Grenzbegriffs wirken Grenzen oft unverrückbar und quasi naturgegeben. Betrachtet man die historischen Gegebenheiten, zum Beispiel auf dem afrikanischen Kontinent, wird jedoch die Konstruktivität von Grenzen deutlich. Mit dem Thema Language crosses Borders erkundet das diesjährige Festival die grenzüberwindende Kraft von Sprache und Literatur sowie das Zusammenspiel von Sprache und Grenzen. Die Sprachvielfalt des afrikanischen Kontinents bietet dabei einen anderen Zugang zu Sprache und sprachlichen Grenzen, als wir ihn in Europa kennen.
Das Thema Sprache ist in den afrikanischen Literaturen seit dem Kolonialismus stark umkämpft. Schließlich entscheidet die Sprache, wer Zugang zu Geschriebenem hat und wem der Zugang verwehrt bleibt. Auch deshalb war dieser Aspekt ein Streitpunkt bei der historischen African Writers Conference 1962 in Kampala. Eine literarische Annäherung an dieses Spannungsfeld durch afrikanische Literaturschaffende ist dementsprechend besonders interessant. Dies gilt insbesondere für afrikanisch-diasporische Literat*innen, die durch ihre „Grenzerfahrungen“ oftmals eine eigene Beziehung zur Sprache und zu Grenzen haben.
Schreibworkshop
Darüber hinaus gibt es am Samstag, dem 06. Mai, einen Schreibworkshop mit der preisgekrönten sudanesischen Autorin Leila Aboulela. Der Workshop findet auf Englisch statt und steht unter dem Motto „Connecting to the Sources of our Creativity“. Es wird um Voranmeldungen unter [email protected] gebeten.
Eröffnung:
Am Freitagabend werden die Tage der afrikanischen Literaturen durch eine kurze Rede des diesjährigen Kurators Abdelaziz Baraka Sakin eröffnet. Anschließend wird es Lesungen von Wilfried N´Sondé und Mihret Kebede geben. Im Anschluss laden wir zu einem gemütlichen Ausklang mit Sekt und Buffet.
Eingeladene Schriftsteller*innen:
Ken Bugul (Senegal)
Leila Aboulela (Sudan/Schottland)
Stella Gaitano (Südsudan/Deutschland)
Mihret Kebede (Äthiopien/Österreich)
Wilfried N´Sondé (Republik Kongo/ Frankreich)
Precious Nnebedum (Nigeria/Österreich)
Moderation: Univ.-Prof. Remi Tchokothe (Universiät Wien)
Kuratierung: Abdelaziz Baraka Sakin
Lesung der deutschsprachigen Texte: Ninja Reichert
Programm
Freitag, 05. Mai 2023
kultum, Mariahilferplatz 3
18:00–20:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Lesung: Wilfried N'Sondé und Mihret Kebede
Einführung und Moderation: Rémi Tchokothe
Samstag, 06. Mai 2023
kultum, Mariahilferplatz 3
9:00–12:00 Uhr
Schreibworkshop mit Leila Aboulela
Kunsthaus Graz
14:00–15:30 Uhr
Lesung: Ken Bugul und Stella Gaitano
16:30–18:30 Uhr
Podiumsdiskussion mit allen Autor*innen
Sonntag, 07. Mai 2023
kultum, Mariahilferplatz 3
10:00–12:00 Uhr
Lesung: Leila Aboulela und Precious Chiebonam Nnebedum
Eintritt: Pay as you wish