Foto: Thomas Feuerstein, SOME VELVET MOURNING, 2009-2010Foto: Thomas Feuerstein, GENIUS IN THE BOTTLE,2009-2010Foto: Thomas Feuerstein, FLESH FOR FANTASY II, 2011Foto: Thomas Feuerstein, DOGOD, 2011


THOMAS FEUERSTEIN. CANDYLAB

18. Nov. 2012 bis 17. Feb. 2013
Künstler, Alchemist und Trickster - Thomas Feuersteins (*1968) Werke offenbaren latente Verknüpfungen zwischen wissenschaftlicher Faktizität und künstlerischer Fiktion.

Seine Arbeiten manifestieren sich in den Medien Installation, Objektkunst und Skulptur, Zeichnung, Malerei, Fotografie, Video und Netzkunst. Stets nimmt das Zusammenspiel sprachlicher und visueller Elemente einen zentralen Stellenwert ein. Mit der von ihm entwickelten künstlerischen Methode der konzeptuellen Narration verfolgt Thomas Feuerstein Spuren, die von der griechischen Philosophie über Physik und Chemie bis hin zu Computersystemen reichen. Abgesteckte Grenzen und Kategorien von Kunst und Wissenschaft auslotend und überschreitend, bewegt sich der österreichische Künstler ähnlich einem Trickster im Dazwischen. Wie dieser akzeptiert Feuerstein keine Beschränkungen, sondern bringt mit Hilfe von List und Trick die Ordnung im Universum durcheinander: Kulturelle System- und Symbolproduktionen werden hinterfragt, Gegensätze aufgehoben und gewohnte Stabilitäten als kontingente Zustände mit überraschenden Wendungen präsentiert.

CANDYLAB ist Ausstellung und Laboratorium. In seinen Anordnungen verknüpft Thomas Feuerstein wissenschaftliche Theorien mit konzeptuell-ästhetischen Prozessen zu Erzählungen mit Symbolkraft. Als Ausgangspunkt seiner Apparaturen, in denen sich die künstlerischen Transformationen materialisieren, dient die Sprache. In der Installation „Pancreas“ verwandelt Feuerstein über einen molekularen Zersetzungsprozess Georg Wilhelm Friedrich Hegels „Phänomenologie des Geistes“ in Zucker. Buchseite für Buchseite wird die aus der Literatur gewonnene Glucose zum Werkstoff für Skulpturen und Gemälde.

Doch nicht nur das geschriebene, auch das gesprochene Wort gerät bei Feuerstein von einem Aggregatzustand in den nächsten. „Poem“ lautet der Titel der Installation, die den Besucher zu Wort bittet: Feuchte Atemluft, die diesem beim Sprechakt in den Ausstellungsraum entweicht, kondensiert am kalten Metall der Arbeit „Verbale“. In biochemischen Prozessen zu Alkohol destilliert, findet sich das verflüssigte Wort in Flaschen abgefüllt im Barschrank „Genius in the Bottle“ wieder. Ob Zucker oder Alkohol – für Thomas Feuerstein ist Kunst Gehirnnahrung und Treibstoff gleichermaßen.

Details zur Spielstätte:
Museumsplatz 5, A-3500 Krems

Veranstaltungsvorschau: THOMAS FEUERSTEIN. CANDYLAB - Kunsthalle Krems

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