Volker Renner zeigt Landschaften, urbane wie provinzielle. Porträtiert werden die Überbleibsel einer Hochkultur, das Abseits und das zunächst Unbedeutende. Es sind lebhafte Stillleben herrenloser Dinge, verlassener Behausungen oder leerstehender öffentlicher Plätze. Man fragt sich unweigerlich, wie es dazu kam, wie diese Orte wohl belebt ausgesehen haben mögen. Ob das Ende auch ein Anfang sein kann, ob die Eigenheit der Menschheit, sich stetig zu verändern und erneuern ein essentieller Anteil ebendieser Identität ist.
Katarina Šoskić hingegen fotografiert Personen aus ihrem Umfeld: Künstler, Lebenskünstler, Müßiggänger. Sehr nah zeigen sich dem Betrachter die Protagonisten, manchmal intim und doch mit einer gewissen Distanz. In ungewohnten Gesten und Tätigkeiten liegt auf sensible Art und Weise etwas verborgen - ein Suchen und ein Ausprobieren, eine Art Ziellosigkeit, die auch inszeniert sein könnte. Manchmal sieht es aus wie ein Versteckspiel zwischen Fotografin, Darstellern und Betrachter, ein Spiel mit der Kunst des Verbergens bei gleichzeitiger Offenlegung intimster Momente. Šoškićs Menschenbilder, die Renners Landschaften bevölkern könnten. Es sind eben die Rätsel und Geheimnisse in diesen Fotografien, die einen in den Bann ziehen.
Kurator: Cornelis van Almsic
Der Eintritt ist frei!