Es wird persönlich, wenn ein Willhaben-Austausch zu einem philosophischen Nachmittag wird und sich das intime Objekt der Bettdecke mit politischer Bedeutung auflädt. In der Performance Soft Skills nimmt Claudia Lomoschitz den Kauf einer gebrauchten Bettdecke zum Ausgangspunkt für eine körperliche Auseinandersetzung im Spannungsfeld von Intimität und Ideologie. Vom Warenaustausch zum Meinungsaustausch. Von softer Bettwäsche zu Soft Skills.
Wie reagiert der Körper auf Berührungsängste, wie steht es um die sogenannten „Soft Skills“, und wem wird man beim nächsten Willhaben-Kauf begegnen? Claudia Lomoschitz beschäftigt sich mit der Spannung, die entsteht, wenn ein unpersönlicher, digitaler Kontakt plötzlich zu einer persönlichen und körperlichen Erfahrung wird, in der politische und soziale Bubbles aufeinandertreffen. Die Performerin nimmt eine auf Willhaben erstandene Bettdecke zum Ausgangspunkt, um die Echoräume des Internets choreografisch, textlich und musikalisch zu erforschen. Welche Formen der Radikalität erscheinen im Zwiegespräch mit dem Objekt, welche Gegensätze berühren einander, und welche Intimsphären werden ideologisch zugedeckt? Reicht es aus, eine politisch gefärbte Decke bei neunzig Grad zu waschen und weichzuspülen?
Konzept und Performance: Claudia Lomoschitz | Dramaturgie: Marta Navaridas | Rechtsextremismus-Expert*in: Melinda Tamás | Kostüm und Bühne: Sarah Sternat | Sounddesign: Nathalia Domínguez Rangel, Sam Hertz | Outside Eyes: Andrea Salzmann, Fabiola Hagen, Azra Husanović | Trailer und Fotografie: Moritz Franz Zangl | Fotografie: Georg Oberweger
Eine Koproduktion von SOAKED und imagetanz/brut Wien.
Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, von Huggy Bears, apap – Performing Europe 2020, SZENE Salzburg, Tanzfabrik Berlin.