Mit der frühen Klaviersonate in H-Dur D 575 zeigt Krumpöck Schuberts jugendliche Experimentierfreude, die sich in innovativer Tonart sowie abrupten Stimmungswechseln zwischen lyrischen Passagen und dramatischen Ausbrüchen ausdrückt. In der als „Première Grande Sonate“ betitelten Sonate a-moll D 845, in welcher sich ein poetisch-fantastisches Motiv wie ein zart gewobenes Netz über alle Sätze legt, werden bereits Ansätze jenes tragischen Elements sichtbar, welches in einem der letzten und zugleich wichtigsten Werke des Komponisten kulminiert: Der schwermütigen, aufwühlenden Sonate D 958, die laut Robert Schumann dort angesiedelt ist, “wo die Phantasie durch das traurige ‘Allerletzte’ nun einmal vom Gedanken des nahen Scheidens erfüllt ist”.
Krumpöck, der sich im Moment auch einer Gesamtaufnahme aller Klaviersonaten Schuberts widmet, nimmt das Publikum mit in die einzigartigen musikalischen Landschaften des großen Komponisten und lässt dafür die Tasten des Klaviers auf virtuose Weise zu singenden Stimmen werden.
Programm:
Klaviersonate in H-Dur, D 575
Klaviersonate in a-Moll, D 845
Klaviersonate in c-Moll, D 958
Florian Krumpöck, Klavier