Künstler:
Cornelius Obonya, Rezitation
Florian Krumpöck, Klavier
Karin Sedlak, Dramaturgie
Werke:
Sonate für Klavier Nr. 31 in As-Dur op. 110
Sonate für Klavier Nr. 32 in c-moll op.111
„Mit dem vielerfahrenen Motiv, das Abschied nimmt und dabei selbst ganz und gar Abschied, zu einem Ruf und Winken des Abschieds wird, mit diesem d-g-g geht eine leichte Veränderung vor, … nach einem anlautenden c nimmt es vor dem d ein cis auf, … und dieses hinzukommende cis ist die rührendste, tröstlichste, wehmütig versöhnlichste Handlung von der Welt…“
Kein Geringerer als Thomas Mann setzte in seinem Jahrhundertroman „Doktor Faustus“, einem Diskurs über die elementaren Fragen des künstlerischen Schaffens, aber auch über die fatalen Eskapaden der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, Beethovens letzter Klaviersonate ein unvergleichliches Denkmal.
Im letzten Teil der „Pilgerfahrt zu Beethoven“ ergründet Burgschauspieler Cornelius Obonya, warum nicht zuletzt Manns faszinierendes Werk über den Teufelspakt eines Komponisten wesentlich zur regelrechten „Mystifizierung“ von Beethovens Alterswerk Opus 111 beitrug.
Nahm der junge Komponist Ludwig van Beethoven im ersten Takt seiner allerersten Klaviersonate einen rapiden und geradezu unwirschen Anlauf zu dem, was da noch kommen mochte, sinkt er nun in den Schlusstakten seines Sonatenwerks, das zeitlich fast ein gesamtes Künstlerleben umreißt, in völliger Verklärung von den höchsten Höhen des Diskants im Klavier hinunter „unmittelbar in die Unendlichkeit“ (W. Riezler)
„Von Herzen - möge es wieder zu Herzen gehen“
(L. v. Beethoven über seiner noch später entstandenen „Missa solemnis“)
JUNGE NACHWUCHS-ENTDECKUNGEN I 18:30 UHR
Cadmiel Botac, Klavier
L.v. Beethoven:
Sechs Bagatellen Op. 126