Kurz nach der Gründung Israels wanderten viele Juden aus arabischen Ländern (Misrachim), in den jungen Staat ein. Deren Leben war in ihren Ursprungsländern nach der arabischen Niederlage 1948 – und im Zuge der Dekolonisierung – zunehmend schwierig geworden. In Israel aber begegnete ihnen die Herablassung der Aschkenasim – dem aus Europa stammenden dominanten Teil der Gesellschaft. Die arabisch-jüdische Kultur und Sprache der Misrachim wurde von der Mehrheit als „primitiv“ bezeichnet und auch mit den arabischen Feinden identifiziert. Mit den Jahren wurde die Misrachi-Kultur aber in den israelischen Mainstream aufgenommen und heute wird ein Großteil der populären Kultur von ihnen definiert.
Noam Zadoff lehrt und forscht am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Bücher: Von Berlin nach Jerusalem und zurück: Gershom Scholem zwischen Israel und Deutschland, (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2020) und Geschichte Israels: von der Staatsgründung bis zur Gegenwart (München: Beck Verlag, 2020).
November 2024 | ||||||||
Mi. 27. Nov. 2024 19:30 Uhr |
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