Immer mehr junge Palästinenser*innen – viele davon mit israelischer Staatsbürgerschaft – arbeiten, studieren und leben im Kern des jüdischen Israels, was für viele von ihnen lange politisches Tabu war. Denn Tel Aviv spielte historisch eine zentrale Rolle in der Kolonialisierung Palästinas und symbolisiert das urbane Herz eines modernen Israel, das die palästinischen Gebiete besetzt hält. Für viele Palästinenser*innen in Tel Aviv wird das Leben daher schnell zur Gratwanderung zwischen kulturellen, politischen, und individuellen Bedürfnissen und Pflichten. Das palästinensische Tel Aviv ist geprägt von Ausgrenzung und Ungleichheit, doch gleichzeitig wirft es neues Licht auf das urbane Leben junger aufstrebender Palästinenser*innen.
Vortrag von Andreas Hackl (Edinburgh) anschließend im Gespräch mit Anika Reichwald (Hohenems)
Andreas Hackl ist Sozialanthropologe an der University of Edinburgh. Neben seiner Forschung in Israel-Palästina war er mehrere Jahre als Nahost-Korrespondent für die Wiener Zeitung und die NZZ am Sonntag tätig.
Eintritt: € 9,-/6,-
Keine Reservierung erforderlich