Nur die Kinder und Jugendlichen von damals können beschreiben, wie sich der NS-Terror acht Jahrzehnte später noch auswirkt und den Alltag im (hohen) Alter prägt. Wie leben sie heute mit ihrer Geschichte und ihren Erinnerungen? Obwohl nicht mehr viel Zeit bleibt, sind solche Fragen in Bezug auf Zeitzeug*innen in der Schweiz bis anhin kaum gestellt worden. Das Narrativ, dass die Neutralität das Land vor dem Krieg bewahrt habe, war lange Zeit tief verankert in der Schweiz und stand einem kritischen Umgang mit den eigenen politischen Verstrickungen mit Nazi-Deutschland im Wege.
Wie ist es heute? Wie geht man in der Schweiz mit der eigenen Geschichte, aber auch mit Zeitzeug*innen um und mit dem absehbaren Ende der Zeitzeugenschaft?
Lesung von Simone Müller (Bern), anschließend im Gespräch mit Hanno Loewy (Hohenems)
Simone Müller studierte in Bern und Wien Germanistik und Ethnologie. Sie arbeitet als Autorin und freie Journalistin in Bern. Längere Zeit lebte sie in London. Zahlreiche Publikationen zu vergessenen Schweizer Emigrantinnen. Seit 2019 recherchiert und schreibt sie über Holocaust-Überlebende in der Schweiz.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Vereins der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem und dem Jüdischen Museum Hohenems
Eintritt: € 9,-/6,-
Keine Reservierung erforderlich