Von 1848 bis 1861 wirkte Franz Liszt als Großherzoglicher Hofkapellmeister in Weimar - Joseph Haydn nahezu ein Jahrhundert früher bei den Fürsten Esterházy.
So selbstbewusst, wie er sich in den Jahren zuvor als Konzertpianist inszenierte, ist Liszt in der Ausstellung auf einem Gemälde zu sehen: am Dirigentenpult, in seiner Dienstkleidung, dem Frack, dirigiert er mit dem Ausdruck des gesamten Körpers.
Liszt bescherte Weimar eine musikalische Blütezeit. In den von ihm geschaffenen "Symphonischen Dichtungen" verband er die Literatur der großen Weimarer Dichter Goethe und Schiller mit seiner Musik. Zahlreiche Zentenarfeiern, wie der 100. Geburtstag von Goethe, gaben Anlass zu Neukompositionen und Uraufführungen. Zur Enthüllung des Denkmals von Goethe und Schiller wurde die 9. Symphonie von Beethoven, den Liszt schon von Kindheit an verehrte, aufgeführt. Der Erstdruck und Illustrationen zur 9. Symphonie repräsentieren dieses Ereignis.
Zugleich wurde die Altenburg, wo er mit Fürstin Carolyne Sayn-Wittgenstein in "wilder Ehe" lebte, zu einem künstlerischen Zentrum und Gegenentwurf zum höfischen Leben in Weimar. Die Fürstin und ihre siebenjährige Tochter Marie sind auf einer Lithographie zu bewundern.