Becketts Arbeit geht in die Tiefe, weil nur dort pessimistisches Denken und Poesie ihre Wunder wirken können. Was bekommt man, wenn ein Negativ gedruckt wird? Ein Positiv, eine Klarstellung, wobei sich Schwarz als Tageslicht erweist, die Teile im tiefsten Schatten sind diejenigen, die die Lichtquelle reflektieren.
»Es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende« – so heißt es gleich zu Beginn von Becketts Stück.
Der eine ist blind und kann nicht laufen, der andere kann sehen, aber nicht sitzen. Ersterer sieht die Welt durch die Augen des anderen und dieser mit dem Fernrohr durch die Fenster die Außenwelt: auf der einen Seite die menschenleere Landschaft, auf der anderen Seite das unendlich graue Meer.
Sie können nicht fort, sie sind gefangen in gegenseitiger Abhängigkeit an einem trostlosen Ort. Und so spielen sie das unendliche Endspiel, sie reden an gegen die Hoffnungslosigkeit, die überall lauert.
Aufeinander angewiesen, haben sie nichts Besseres zu tun, als sich wieder und wieder zu streiten und gegenseitig aufs Korn zu nehmen: geistreich, bissig, intelligent.
Es sind verzweifelte Clowns, die mit großem Witz und voller Boshaftigkeit gegen das Nichts ankämpfen: »Die Zone der Indifferenz drängt von innen nach außen« (Adorno).
Die einzige Waffe, die bleibt, ist Humor. Das Stück, das 1956 uraufgeführt wurde, festigte Samuel Becketts Ruf als bedeutendster Autor des absurden Theaters. Eine bitterböse Komödie, ein existenzieller Text.
SCHAUSPIEL:
Adalbert Schieferer / Hamm
Alois Mandl / Clov
Martina Auer / Nell
Herbert Forthuber / Nagg