Nachdem der Künstler seine längere Vorarlberger Ausstellungsabstinenz im vorigen Jahr mit „Fetzenschädl“ – Arbeiten auf Leinwand und mit Farbe - in der Galerie 60 in Feldkirch beendet hatte, zeigt er nun seine Zeichnungen, die seit etlichen Jahren angefallen sind. Sie sind so nebenbei zu seinen offiziellen Zyklen entstanden. „Das verlustige Lektorat“ ist eine Auswahl der letzten Jahre.
Eine Besonderheit all dieser Zeichnungen ist das „Finishing“. Sie wurden in alte Schreibmaschinen eingespannt und mit rauf oder rein gehackten Texten versehen. Ein höherer inhaltlicher Zweck oder gar ein literarischer Anspruch wird nicht besetzt. Vielmehr stellt diese Art der Eintragung, der Einschreibung ein graphisches Element dar. Der Schreibmaschinentext hat auch etwas Amtliches, etwas Offizielles. Er kann nicht optimal ausgebessert oder korrigiert werden.
Das Wortspiel "Das verlustige Lektorat", hat mit Lust und lustig ergo humorvoll ebenso zu tun, wie das Verlieren eines einzelnen Momentes bzw. dem Verloren sein im Allgemeinen. Die Lektüre bleibt ebenso subjektiv und sieht über die Fehleranfälligkeit hinweg.
Die Symbiose von Zeichnung und Text ist seit je her ein Merkmal Gfaders. Sein Strich ist ein poetischer. Er schafft es als Zeichner Text und Bild in eine Einheit zu bringen, sodass die Worte nicht aufgesetzt, gar fremd, auf den Zeichnungen platziert sind, sondern zusammen eine eigene neue Poesie entfalten.